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Künstliche Böschung (Dach) im Aquarium

 

Es ist kein Geheimnis, wenn aquaristisch orientierte Reisende berichten, dass sie bevorzugt an Unterständen, Böschungen oder überhängenden Grasnarben von Gewässern die reichste Ausbeute an Fischen fingen und die Beobachtungen in den Aquarien bestätigen dies auch häufig.

Viele Fische, besonders Welse, aber auch Jungfische bevorzugen die Halbdämmerung eines Überstandes – möglicherweise auch zum Schutz gegen Feinde von oben, wie etwa Vögel. Sicherlich ist dort aber auch noch zusätzliches Futter, etwa Insekten oder ebenfalls schutzsuchende Kleinlebewesen zu finden.

 

Bei uns waren es hauptsächlich einige Loricaria similima, die sich in der „prallen Beleuchtung“ sichtlich unwohl fühlten. Sie fühlen sich ausschließlich auf freiem Sandboden wohl und das Pflanzendickicht im gleichen Aquarium blieb den Corydoras-Arten überlassen. Also galt es, eine Lösung zu finden. Die einfache Abschattung der Beleuchtung reichte nicht aus, der seitliche Lichteinfall war trotzdem noch zu groß. Hinzu kam noch das rege Treiben von zwei, etwa 12 cm großen L 177 gestört wurden, die sich ständig um die zwei Wurzel stritten.

 

Eine kahle Ecke im Aquarium, jeder Versuch Pflanzen anzusiedeln ist erfolglos und Fische meiden diesen Bereich – echter Handlungsbedarf!

 

Mit Schieferplatten oder auch flache Steinplatten kann man nun relativ einfach derartige Unterstände nachempfinden. Wobei sich dabei Schieferplatten (nur Vorsicht, kein Ölschiefer!) aus dem Dachdeckergewerbe recht gut eignen und Steinplatten wegen dem Gewicht für die Stützen eher die Ausnahme sein werden. Hier eine Anleitung:

 

Als erstes ist natürlich die benötigte Größe des Unterstandes zu ermitteln und dabei sollte man beachten, dass Pflegemaßnahmen unterhalb des Unterstandes später nur noch schwierig durchzuführen sind.

 

Dickere Schieferplatten können mit einem alten Messer oder eine Cutter-Klinge gespalten werden. Einfach in Schichtrichtung ansetzen und vorsichtig mit einem Hammer anklopfen. Der Schiefer spaltet dann relativ sauber, einzelne Splitter sind natürlich sauber zu entfernen.

 

Also besser nicht zu breit gestalten und idealerweise direkt an der Filtermatte des HMF platzieren. Es ist dabei natürlich durchaus möglich, mehrere Schieferplatten mit Aquariensilikon zu einem Dach zusammen zu fügen.

 

Einzelne Schieferplatten können zusammen gefügt werden. Etwas Silikon zum verkleben und…

 

…und zur Sicherheit die Kanten ebenfalls mit Silikon versiegeln.

 

Natürlich werden auch entsprechende Stützen gebraucht, auf denen der Unterstand dann aufgebracht wird. Was bietet sich da besser an, als die unbehandelten Bambus-Stützen aus den Blumentöpfen?

 

Mit einem Seitenschneider werden die Bambus-Stützen in etwa 6-10 cm lange Stücke geschnitten – später kann die gewünschte tatsächliche Höhe des Unterstandes problemlos verringert werden.

 

Ein Lageplan für die zukünftigen Stützen

 

Mit Aquariensilikon werden an den Befestigungsstellen Klebepunkte aufgebracht

 

Um die Klebestelle auch richtig mit dem Bambus-Stück zu verbinden, sollte der Bambus im Silikon gedreht werden

 

Etwa 24 Stunden muss das Silikon aushärten, bevor das Kunstwerk zu seinem Einsatz im Aquarium kommen kann

 

Neuer Tummelplatz für Corydoras sterbai und auch unserem L18. Der Unterstand wird gerne angenommen

 

Nun hat auch jeder unserer L177 sein eigenes Eigenheim und mitunter liegen sie an einer Schieferplatte, nur einer unten und einer oben drauf aber immer außer Sichtweite. Es ist vielmehr Ruhe im Aquarium.

 

Natürlich gibt es unauffälligere Stützen und Verklebungen, etwa mit kurzen und im Wasser unsichtbaren Glasstäben oder statt Silikon Edelstahl-Schrauben, aber die vorgestellte Lösung war zumindest für mich am einfachsten und das Material war vorhanden. Im Laufe der Zeit sind auch die Wurzeln mit der so genannten Garnelenweide, einer dekorativen Büschelalge bewachsen und die Anubias wird von den eigenwilligen Welsen auch akzeptiert.

 

Der bevorzugte Platz des zweiten L 177

 

Auch Corydors-Arten bevorzugen solche schattigen Unterstände…

 

Besonders die LG 6 bevorzugen nun die feingliedrigen Wurzeln auf den „Dächern“. Die maulbrütenden Loricaria similima hatten inzwischen bereits mehrfach Gelege, aus denen einige Jungfische groß geworden sind.

 

Es lohnt sich mal darüber nachzudenken, was unseren Aquarieninsassen wirklich gut tut und wenn sie es dann mit Nachwuchs belohnen, ist das sicherlich eine ganz besondere Belohnung für den Arbeitsaufwand…

 

 

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