Seit Beginn meiner ersten Sturisoma Nachzucht im Jahr 2003 hat sich bis heute
(19.06.2008) vieles getan. Viele schmerzhafte Verluste, die ich trotz all
meiner Bemühungen nicht verhindern konnte. Ich habe aber in dieser
Zeit sehr viel dazu gelernt und könnte jetzt Sturisomas ohne Ende aufziehen.
Im Juni 2006 habe ich den Sturisomas und L46 ein neues größeres Becken
gegönnt. Es wurde ein Mattenfilter eingebaut und ich dachte, dass dann
die Nachzuchten an der Matte immer genügend Restfutter finden können. Nach
einer kurzen Zeit merkte ich allerdings, dass sich die Bewohner nicht wohl fühlten. Sie
sahen nicht krank aus, waren aber nicht so aktiv wie ich es von ihnen gewohnt war.
Schließlich habe ich einen direkten Blick von meinem Schreibtisch in das
Aquarium. |
Blick vom Schreibtisch aus
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Ich habe die Wasserwerte kontrolliert und nichts auffälliges feststellen
können. Über mehrere Tage hinweg habe ich einen Wasserwechsel durchgeführt,
aber es änderte sich nichts am Verhalten der Tiere. Nach Rückfrage beim
regelmäßigen Treffen des Aquarien-Stammtisches Düsseldorf, schilderte ich
auch dort das Verhalten und man gab mir den Tipp, die Schläuche für die
Ausströmung des Wassers vom Filter zuständig ist, zu wechseln. Ich setzte darin eine
ganz große Hoffnung, weil ich vor einiger Zeit solch ein phänomenales
Erlebnis mit dem Wasserwechselschlauch bei meinen Schmerlen hatte (dort
wurden chemische Substanzen - sogenannte Weichmacher - freigesetzt). Leider erwies sich diese Lösung
als falsch und es änderte sich nichts am Verhalten. Daraufhin habe ich dann
die Pumpe hinter der Matte gewechselt, was auch keinen Erfolg brachte. Ich
habe dann die Pumpe und die Schläuche abgebaut und Sera Innenfilter
(F1200 und F400) eingesetzt. Danach ging es den Tieren besser, aber immer
noch nicht so, wie ich es von ihnen gewohnt war. Ein paar Tage später hatte ich
keine Lust mehr auf irgendwelche Experimente und habe den
Mattenfilter incl. allem Zubehör abgebaut. Siehe da, es ging den Fischen
umgehend wieder richtig gut. Die herausgenommene Filtermatte habe ich
durchgeschnitten, um die Matte zu verkleinern und einen Teil davon in einem
anderen Becken zu nutzen. Ich traute dann meinen Augen nicht. Sie war innen
komplett schwarz. Ob es sich jetzt hier um eine fehlerhafte Produktion
gehandelt hat, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall ist die Ursache gefunden
und behoben. Die Fische verhalten sich seitdem einwandfrei und sind wieder
richtig aktiv. In einigen Berichten habe ich gelesen, dass die Sturisomas sehr
scheu sein würden und sich gar nicht zeigen. Nur wenn man mit der Taschenlampe
reinleuchtet, würde man sie sehen. Also, dann muss ich eine ganz besondere
Art von Sturisomas haben. Das Licht ist grundsätzlich abends, wenn ich am
Schreibtisch sitze an und sie turnen ganz frei im Becken rum. Selbst das
Balzen und ihre anschließenden Gelege sind auf der Seite, wo ich sie immer
beobachten kann. Täglich sehe ich, wie weit die Entwicklung der Eier voran
gegangen ist und wie brav der Sturisoma-Papa das Gelege behütet. Eine innere
Uhr haben sie wohl auch, denn wenn es an die Zeit der Fütterung geht, sind
alle in dem Bereich zu finden, wo das Futter hinfällt. Selbst wenn ich eine
Futtertablette von oben mit der Hand rein halte, kommen sie und fressen mir
"aus der Hand". |
Aufmerksam wird das Gelege bewacht und mit den Flossen befächelt.
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Die Eier werden in unregelmäßigen Abständen abgenuckelt und von Pilzen
und Bakterien gesäubert. Und beim Schlupf ist er auch behilflich.
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Es gab dann auch Zeiten, wo nicht nur ein Gelege gehütet wurde, sondern ein
fast fertiges Gelege und dazu noch zwei frische Gelege. Über zu wenig
Nachwuchs konnte ich mich auch nicht beklagen. Sie haben zudem immer wieder
neue Stellen gefunden um ihr Gelege unterzubringen, wie z. B. sogar auch einmal an
einem Einhängekästchen. |
links unten das fast fertige Gelege ein Tag altes Gelege |
Einhängekästchen mit Gelege
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Anfangs habe ich die frisch geschlüpften Babys
herausgefangen und sie in einem separat eingerichteten ca. 15 l Aquarium
groß gezogen. Da ich dort nach 14 Tagen ohne ersichtlichen Grund zu viele
Ausfälle hatte, bin ich dazu übergegangen, Einhängekästchen ins Elternbecken
zu hängen. Damit habe ich einen wesentlich besseren Erfolg erzielt. Ich kann
auch für meine anderen Welsarten sagen, dass die Babys besser aufwachsen
bzw. durchkommen, wenn sie im Elternbecken bleiben. Die Eltern sondern
vermutlich Duftstoffe ab, die für die Babys wohl sehr wichtig sind oder es
ist von Vorteil, wenn die Wasserwerte absolut gleich sind. |
frisch geschlüpfte Sturisomas |
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Bei den Sturisomas habe ich sogar zeitgleich drei
Einhängekästchen anbringen müssen, da sie innerhalb von 14 Tagen immer
wieder ein neues Gelege behütet haben. Einen Sera Filter habe ich dafür so
umfunktioniert, dass über alle Kästchen eine Strömung entstand und dadurch
der Boden nicht verpilzen konnte. |
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Stetige Wasserbewegung verhindert Verpilzung und transportiert
Futterreste ins "große Becken".
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Blick in die Kästchen
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Nach und nach wuchs somit der Bestand der
Sturisomas und das Becken wurde immer belebter, aber abgeben wollte ich doch
keine. Noch nicht.... Bis ich neuen Nachwuchs sah.... Die Zebra-Welse L46 haben ganz
heimlich für Nachwuchs gesorgt.
Man oh man, was die Zeit vergeht. Mitte 2007 habe ich den ersten
Nachwuchs der L46 gesehen. Danach ging es Schlag auf Schlag weiter. Ich
habe zwei adulte Männer im Becken, bei denen offenbar aber nur einer für Nachwuchs sorgt.
Die ersten drei Gelege hat er in seiner Lieblingshöhle (diese ist hinten
geschlossen) bewacht. |
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Familiendomizil der Familie Zebra. |
Danach meinte er, er müsste doch auch mal
andere Röhren ausprobieren und hat die "Schwiegermutter" Röhre ausgewählt. |
Die linke Schale (Haus) haben wir Schwiegermutterhaus genannt. Es sind
wie zu sehen, vorne 2 Röhren bzw. Eingänge und auf der Rückseite ist eine
Röhre bzw. Eingang, die nicht mit den anderen Röhren verbunden ist.
L46.de-Höhlen-Shop (www.zuchthoehlen.eu)
Mehrfachröhren bepflanzbar |
Einmal hatte er auch die Röhre zum Fressen
verlassen und so konnte ich einen Blick auf die Eier erhaschen und ein Foto
machen. Die zwei weißen Eier scheinen nicht befruchtet zu sein und diese hat
er später auch aus der Röhre heraus gewedelt. Von der Menge sind die Gelege
der L46 nicht mit den der Sturisomas zu vergleichen. Auch die Größe ist
nicht vergleichbar, sie sind Kirschkerngroß. Die Kleinen werden auch von ihm
sehr lange in der Höhle behütet und sie dürfen erst sehr spät die Röhre
verlassen. |
Einblick in die Röhre mit L46-Eiern |
Auf den nächsten Bildern ist der
Größenunterschied der verschiedenen Nachzuchten sehr gut zu sehen. |
Ein halbwüchsiger L46 und ein Geschwisterchen, welches erst vor kurzem
aus der Röhre entlassen wurde.
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Hier ist gut zu sehen, wie groß der L46 gegenüber den
Turmdeckelschnecken ist. |
Heute kann ich nicht mehr sagen, wie oft
schon ein Gelege behütet wurde und wie viele kleine L46 in dem Aquarium
herum turnen. Wenn ich es genau wissen wollte, müsste ich das Aquarium
komplett leer räumen. Aber das tue ich ganz sicher nicht. Da muss meine
Neugier einfach zurückstehen. |
Es sind bereits etliche Höhlen in verschiedenen
Größen im Aquarium, aber die reichen jetzt nicht mehr aus, überall sehe ich
etwas schwarz/weiß gestreiftes. Eine Freundin hat sie daraufhin lieb
"Sträflinge" getauft. Jetzt müssen wieder neue Röhren ins Aquarium.
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Miniröhren extra für kleine Welse |
Nur wohin..... |
Blick von vorne in das bepflanze Aquarium |
... wenn ich Pflanzen herausnehme, fühlen sich die L46 vielleicht gestört
und es könnte dann sein, dass sie kein Gelege mehr behüten. Also muss ich
irgendwie die neuen Röhren dazwischen rein schieben. Mit Schiefer habe ich
z. B. auch Unterstände geschaffen, die sehr gut angenommen werden. |
Ein weiteres Familiendomizil der Familie L46 |
Auf den nachfolgenden Bildern kann man gut erkennen, wie die Röhren und auch
der Schiefer angenommen werden. |
Miniröhre mit kleinem L46...
.... und mit Schiefer als Unterstand |
Blick eines adulten L46-Männchen
Blick auf eine adulte Dame mit einem Baby
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An dieser Stelle möchte ich auch erklären, dass
ich keine Experimente durchführe um die
Welse zum Laichen zu bewegen. Mir wurde berichtet, dass z. B. für
die L46 die Laichröhre gut durchströmt sein muss. Das kriege ich in einem
"Gesellschaftsbecken" nicht hin und eine andere Filtertechnik wollte
und will ich auch nicht einbauen.
Ausreichende Temperatur, regelmäßige Wasserwechsel, starke Filterung und
allgemeine Strömung, gute Bepflanzung, abwechslungsreiches Futter incl. Lebendfutter.
Offensichtlich fühlen sich die Welse wohl und zeigen dies durch ihr
Verhalten und Vermehrung. Und siehe da, es klappt auch so. |
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Als die L46 so richtig für Nachwuchs sorgten, musste an dem Aquarium was
geändert werden. Ich wollte, dass die kleinen L46 mehr Ruhe haben und vor
allem, dass sie ungestört an das Futter gehen können. Die Sturisomas
"raufen" nicht, aber wenn zu viele da sind, dann bleibt für schüchterne L46
vielleicht nicht genügend Futter übrig. Dies wollte ich vermeiden und habe
den Sturisoma-Nachwuchs in anderen Becken untergebracht, bis auf 2
Sturisoma Pärchen und einen halbwüchsigen Sturisoma (der sich nicht raus
fangen lies). Im Laufe der Zeit musste ich dann aber feststellen, dass
ohne mein Zutun und ohne Einhängekästchen Sturisomas alleine groß werden
können. Ab und an sah ich mal einen "Halbstarken" und konnte mir überhaupt
nicht erklären, wo dieser her kam. Mit der Zeit habe ich dann mehrere
gesehen und bin ihnen auf die Schliche gekommen.
In dem Aquarium habe ich u. a. mehrere Cryptocorynen aponogetifolia, die
spielen für die Sturisomas eine ganz große Rolle. Die Kleinen setzen sich in
die tiefen Noppen und warten da genüsslich auf die Futtergabe. |
ein Tag alter Sturisoma auf dem Blatt einer
Cryptocorynen aponogetifolia |
Besagte "Halbstarke" die alleine groß geworden sind
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Sie ziehen auch Plätze auf Blättern und vor allem in der Strömung vor. |
ein Tag alte Sturisomas
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ein Tag alte Sturiomas in der Strömung |
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Hier kann man sehr gut den Größenunterschied erkennen. |
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Wie ich jetzt hier sitze und diesen Bericht
schreibe, turnt gerade wieder ein Sturisoma-Pärchen vor meiner Nase und ich denke,
dass in der nächsten Nacht wohl wieder großes Balzen angesagt sein wird.
Dabei ist erst letzte Nacht ein Gelege fertig geworden. Also brauche ich mir
über Nachwuchs zurzeit keine Gedanken machen. J |